Zweimal gescheiterte Bemühungen um eine Ehrung Webers durch eine Ordensverleihung
Max Maria von Weber behauptete, dass sein Vater Carl Maria von Weber zweimal von dem jeweiligen Hoftheater-Intendanten in Dresden zur Verleihung eines Ordens vorgeschlagen worden war: 1818 von Heinrich Graf Vitzthum von Eckstädt in Anerkennung von Webers Verdiensten um den Aufbau des deutschen Departments, von Sonderdiensten für den abwesenden Kapellmeister Morlacchi (einschließlich der Notwendigkeit der Verschiebung der eigenen Hochzeit) sowie der Komposition der Missa sancta Nr. 1 Es-Dur (Uraufführung am 24. März 1818 in der Hofkirche) und 1824/25 entweder von Hans Heinrich von Könneritz oder bereits von Wolf Adolf August Freiherr von Lüttichau zur Anerkennung der Verdienste Webers um die Konsolidierung des deutschen Operndepartements in Dresden. Beide Male wurde die Ordensverleihung angeblich durch den einflussreichen Kabinetts- und Staatsminister Detlev von Einsiedel hintertrieben. 1818 hatte Graf Vitzthum das Ritterkreuz zum Civil-Verdienst-Orden für Weber beantragt, der 1815 aus Anlass der Rückkehr des Königs Friedrich August I. von Sachsen aus preußischer Kriegs-Gefangenschaft von diesem gestiftet worden war. Das Ritterkreuz war die niedrigste Klasse dieses Ordens.
Bezüglich des Antrags von 1818 zitierte Max Maria von Weber aus Vitzthums Vortrag vom 9. April sowie aus Einsiedels Stellungnahme vom 12. April1. Anstelle einer Ordensverleihung veranlasste König Friedrich August I., dass Weber ein kostbarer Ring überreicht wurde. Dieses Geschenk kommentierte Weber in seinem Tagebuch am 13. April 1818 dankbar (vgl. auch die Hervorhebung im Brief an F. Rochlitz vom 25. April 1818).
Der zweite Versuch zu einer Ordensverleihung um 1824, zu dem Primärquellen fehlen, ist nur durch eine Erwähnung der Angelegenheit in Webers Brief vom 11. Juli 1825 an seine Frau von seinem damaligen Kuraufenthalt in Ems dokumentiert)2. Max Maria von Weber geht in seiner Erzählung Kleine Erinnerungen an große Menschen, die erstmals 1877 erschien, ausführlich darauf ein3, allerdings ist der Wahrheitsgehalt dieser Überlieferung, die Einsiedel äußerst negativ darstellt, fragwürdig.